Tema 25 – La voz pasiva. "Werden-Passiv" y "Sein-Passiv". El pronombre "es". El pronombre reflexivo y recíproco.

Tema 25 – La voz pasiva. "Werden-Passiv" y "Sein-Passiv". El pronombre "es". El pronombre reflexivo y recíproco.

1. Allgemeines Auskunft über Das Passiv

2. Vorgangspassiv oder das “Werden-Passiv”

3. Zustand passiv oder das “Sein-Passiv”

4. Pronomen „es“

5. Reflexivpronomen (Rückbezügliche Fürwörter)

6. Reziprokpronomen (Wechselseitige Fürwörter)

1. Allgemeines Auskunft über Das Passiv

Wenn wir vom Passiv reden, müssen wir zuerst einmal den Unterschied zwischen einem Aktivsatz und einem Passivsatz klären. In einem Aktivsatz ist die Person wichtig, die etwas macht. Die W-Frage “wer” fragt nach der handelnden Person, die etwas tut und stellt einen direkten Zusammenhang mit dem Verb her. Man fragt:

Wer backt den Kuchen? Der Bäcker backt den Kuchen.

Wer repariert das Auto? Der Mechaniker repariert das Auto.

Wer packt die Koffer? Der Gast packt die Koffer.

In einem Passivsatz ist die handelnde Person ( = Agens ), also das Subjekt, unwichtig. Das Geschehen selbst, die Aktion ist wichtig und steht im Mittelpunkt. Man fragt:

Was passiert? Ein Kuchen wird gebacken.

Was passiert? Ein Auto wird repariert.

Was passiert? Die Koffer werden gepackt.

Wer ” den Kuchen backt, also die Person ( Agens ), ist für den Vorgang nicht wichtig und wird im Passivsatz normalerweise nicht genannt. Soll die Person, die etwas tut, dennoch genannt werden, so gebraucht man:

· bei einer direkten Person oder Ursache die Präposition von + Dativ

o Der Kuchen wird vom Bäcker gebacken.

o Das Auto wird vom Mechaniker repariert.

o Die Koffer werden vom Gast gepackt.

· bei einer indirekten Person oder Ursache die Präposition durch + Akkusativ (selten)

o Die Kerzen werden durch den Wind ausgeblasen.

o Der Brief wird durch den Boten überbracht.

o Der Patient wird durch die Operation gerettet.

Voraussetzung zum Erlernen des Passivs sind gute Kenntnisse über die jeweiligen Verbergänzungen. Man sollte den jeweiligen Kasus (Nominativ, Akkusativ und Dativ) unterscheiden können.

Passivformen

Beim Passiv sind die handelnden Personen nicht wichtig, nicht bekannt oder nicht vorhanden. Das Passiv beschreibt entweder eine Handlung bzw. einen Prozess oder einen Zustand bzw. ein Resultat. Daher gibt es zwei Passivformen: Vorgangspassiv und Zustandspassiv

· Eine Handlung oder ein Prozess wird mit dem Hilfsverb “werden” + Partizip II gebildet. Wenn wir vom Passiv reden, ist gewöhnlich diese Form gemeint, wird aber auch, um Verwechslungen zu vermeiden, Vorgangspassiv oder werden-Passiv genannt.

o Das Fenster wird vom Lehrer geöffnet.

o Die Hausaufgaben werden vom Schüler gemacht.

o Das Schwimmbad wird geschlossen.

Das Vorgangspassiv stellt den Vorgang, die Handlung oder das Geschehen in den Vordergrund.

· Ein Zustand bzw. ein Resultat wird mit dem Hilfsverb “sein ” gebildet. Diese Form nennt man auch Zustandspassiv oder sein-Passiv.

o Das Fenster ist geöffnet.

o Die Hausaufgaben sind gemacht.

o Das Schwimmbad ist geschlossen.

Das Zustandspassiv drückt ein Ergebnis

2. Vorgangspassiv oder das “Werden-Passiv”

Wenn man vom Passiv redet, ist gewöhnlich das Vorgangspassiv gemeint, wird aber auch, um Verwechslungen zu vermeiden, werden-Passiv genannt. Das Vorgangspassiv (im Folgenden = Passiv / vergleiche Zustandspassiv) stellt das Geschehen, die Handlung oder den Vorgang in den Vordergrund. Die handelnde Person, auch Agens oder Täter genannt, kann, braucht aber nicht genannt zu werden. Das Subjekt, die Nominativergänzung, aus dem Aktivsatz wird daher in einem Passivsatz nicht gebraucht und fällt in der Regel weg.

Aktivsatz: Der Koch schneidet Kartoffeln. ( Nominativ (Agens) = der Koch )

Passivsatz ohne Agens: Kartoffeln werden geschnitten. ( Agens fällt weg )

Passivsatz mit Agens: Kartoffeln werden vom Koch geschnitten. ( von + Agens im Dativ)

Das Passiv benutzt man, wenn der Täter bzw. das Subjekt des Aktivsatzes nicht wichtig ist. Dies ist häufig in Sachtexten der Fall, wie beispielsweise bei Gebrauchsanweisungen, Beschreibungen von Arbeitsprozessen, in Zeitungsberichten etc.

· Zuerst werden die Kartoffeln gewaschen. Dann werden sie geschält, nochmals kurz mit Wasser gesäubert und schließlich in kleine Würfel geschnitten

· Zuerst muss der rote Knopf gedrückt werden. Dadurch wird die Maschine abgeschaltet

· Gestern Abend wurde in unserer Siedlung das neue Gemeindehaus feierlich eröffnet. Es wurden viele Reden gehalten. Danach …

oder wenn der Täter nicht genannt werden will oder soll,

· Der Tisch muss abgeräumt werden. (Der Sprecher will den Tisch selbst nicht abräumen. Er hat keine Lust dazu und sucht eine andere Person, die den Tisch abräumt).

· Das Fenster muss geputzt werden. (Aber der Sprecher selbst will es nicht tun.)

· Sohn, hast du mein Auto gewaschen? – Ja, Papa, dein Auto ist sauber. Es ist gewaschen worden. (Wer das Auto gewaschen hat, sagt der Sohn nicht, vielleicht hat es sein kleiner Bruder gewaschen.)

oder nicht benannt werden kann, weil er unbekannt ist.

· Gestern Mittag wurde eine Bank überfallen. Die maskierten Täter sind der Polizei bisher unbekannt.

· Meine Geldbörse ist gestohlen worden. (Wer hat sie nun gestohlen?)

· Niemand hilft mir. Mir wird einfach nicht geholfen.

2.1. Die Bildung des Passivs

Um das Passiv problemlos bilden zu können, sind Kenntnisse über die jeweiligen Verbergänzungen notwendig. Man sollte stets zwischen Nominativ-, Akkusativ- und Dativ-Ergänzung unterscheiden können.

• Das Passiv bildet man wie folgt: werden + Partizip II

Position 1

werden

Mittelfeld

Partizip II

Das Haus

wird

schon seit über 3 Jahren von Herrn Hut

renoviert

Die Schulkinder

werden

in der Schule vom Schularzt

untersucht

• Weitere Veränderungen bei der Bildung des Passivs:

o Die Akkusativ-Ergänzung im Aktivsatz wird im Passivsatz zur Nominativ-Ergänzung.

Aktivsatz

Passivsatz

Der Bauarbeiter baut Häuser

Häuser werden gebaut

Der Ober bringt gleich den Nachtisch

Gleich wird der Nachtisch gebracht

Der Tierarzt operiert den Hund

Der Hund wird operiert

o Die Nominativ-Ergänzung im Aktivsatz wird im Passivsatz zur Täter-Nennung mit “von + Dativ” (seltener ” durch + Akkusativ”).

Aktivsatz

Passivsatz

Der Mechaniker repariert das Auto

Das Auto wird vom Mechaniker repariert

Wir laden unseren Lehrer ein

Unser Lehrer wird von uns eingeladen

Hans öffnet das Fenster

Das Fenster wird von Hans geöffnet

o Das unpersönliche Pronomen “man” im Aktivsatz entfällt im Passivsatz.

Aktivsatz

Passivsatz

In Frankreich trinkt man viel Wein.

In Frankreich wird viel Wein getrunken

Hier baut man einen neuen Bahnhof

Hier wird ein neuer Bahnhof gebaut

Man braut in Deutschland gutes Bier

In Deutschland wird gutes Bier gebraut

· Alle anderen Satzglieder bleiben dagegen unverändert:

o Dativ-Ergänzung bleibt Dativ-Ergänzung.

Das unpersönliche Pronomen “es” steht häufig in Passivsätzen, in denen der Täter (Aktivsatz = Akkusativ-Ergänzung) nicht genannt wird. “Es” darf aber nur auf Position 1 stehen und dient alleinig als Platzhalter!

Aktivsatz

Passivsatz

Mein Vater hilft mir

Mir wird geholfen.

Es wird mir geholfen

Die Schüler antworten dem Lehrer nicht

Dem Lehrer wird nicht geantwortet

Es wird dem Lehrer nicht geantwortet

Niemand hört dem Redner zu

Dem Redner wird nicht zugehört.

Es wird dem Redner nicht zugehört

o Präpositional-Ergänzung bleibt Präpositional-Ergänzung.

Auch Präpositional-Ergänzungen bleiben in Passivsätzen unverändert.

Aktivsatz

Passivsatz

Man diskutiert über Politik

Über Politik wird diskutiert.

Es wird über Politik diskutiert

Die Menschen kämpfen gegen die Armut

Gegen die Armut wird gekämpft.

Es wird gegen die Armut gekämpft

Die Bauern warten auf gutes Wetter

Auf gutes Wetter wird gewartet.

Es wird auf gutes Wetter gewartet

o Angaben bleiben Angaben.

Freiwillige Angaben im Satz bleiben in Passivsätzen ebenfalls unverändert. Dazu gehören beispielsweise Temporal-, Modal-, Finalangaben etc.

Aktivsatz

Passivsatz

Morgen schreiben wir einen Test

Morgen wird ein Test geschrieben

Es wird morgen ein Test geschrieben

Die Menschen kämpfen täglich um mehr Freiheit.

Täglich wird um mehr Freiheit gekämpft

Es wird täglich um mehr Freiheit gekämpft

Die Bauern warten sehnsüchtig auf Regen

Sehnsüchtig wird auf Regen gewartet.

Es wird sehnsüchtig auf Regen gewartet

o Tempus bleibt Tempus.

Die Tempusform des Aktivsatzes wird natürlich übernommen.

Aktivsatz

Passivsatz

Morgen schreiben wir einen Test

Morgen wird ein Test geschrieben

Sie kämpften täglich um mehr Freiheit

Täglich wurde um Freiheit gekämpft.

Die Bauern haben auf den Regen gewartet

Auf den Regen ist gewartet worden

2.2 Die Zeitformen

· Passiv Präsens: werden + Partizip II

Position 1

werden

Mittelfeld

Partizip II

Das Auto

wird

in Wolfsburg

gebaut

Im Herbst

werden

die Kartoffeln

geerntet

· Passiv Präteritum

Zur Bildung des Präteritums verwendet man die Präteritumsform von ” werden “:

wurden + Partizip II

Position 1

werden

Mittelfeld

Partizip II

Das Auto

wurde

in Wolfsburg

gebaut

Im Herbst

wurden

die Kartoffeln

geerntet

· Passiv Perfekt

Zur Bildung des Perfekts wird ein weiteres Hilfsverb benötigt. Das Hilfsverb “sein” zeigt das Perfekt an. Das Partizip II von “werden” ist “geworden“. Das “ge” entfällt bei der Bildung des Perfekts: sein + Partizip II + worden

Position 1

werden

Mittelfeld

Partizip II

Das Auto

ist

in Wolfsburg

gebaut worden

Im Herbst

sind

die Kartoffeln

geerntet worden

· Passiv Plusquamperfekt

Zur Bildung des Plusquamperfekts wird die Präteritumsform des Hilfsverbs “sein” benutzt: waren + Partizip II + worden

Position 1

werden

Mittelfeld

Partizip II

Das Auto

war

in Wolfsburg

gebaut worden

Im Herbst

waren

die Kartoffeln

geerntet worden

· Passiv Futur I

Zur Bildung des Futurs I wird das Hilfsverb “sein” durch das neue Hilfsverb “werden ersetzt. Das Passivhilfsverb “werden” wird im Infinitiv an das Satzende gestellt: werden + Partizip II + werden

Position 1

werden

Mittelfeld

Partizip II

Das Auto

wird

in Wolfsburg

gebaut werden

Im Herbst

werden

die Kartoffeln

geerntet werden

· Passiv Futur II (selten)

werden + Partizip II + worden + sein

Position 1

werden

Mittelfeld

Partizip II

Das Auto

wird

in Wolfsburg

gebaut worden sein

Im Herbst

werden

die Kartoffeln

geerntet worden sein

2.3. Das Passiv mit Modalverben

· Präsens Passiv mit Modalverben

Modalverb + Partizip II + werden 5

Position 1

Verb 1

Mittelfeld

Verben 2

Das Auto

soll

in Wolfsburg

gebaut werden

Im Herbst

müssen

die Kartoffeln

geerntet werden

· Präteritum Passiv mit Modalverben

Modalverb Präteritum + Partizip II + werden

Position 1

Verb 1

Mittelfeld

Verben 2

Das Auto

sollte

in Wolfsburg

gebaut werden

Im Herbst

mussten

die Kartoffeln

geerntet werden

· Perfekt Passiv mit Modalverben

haben + Partizip II + werden + Modalverb

Position 1

Verb 1

Mittelfeld

Verben 2

Das Auto

hat

in Wolfsburg

gebaut werden müssen

Im Herbst

haben

die Kartoffeln

geerntet werden müssen

· Plusquamperfekt Passiv mit Modalverben

hatten + Partizip II + werden + Modalverb

Position 1

Verb 1

Mittelfeld

Verben 2

Das Auto

hatte

in Wolfsburg

gebaut werden müssen

Im Herbst

hatten

die Kartoffeln

geerntet werden müssen

· Futur I Passiv mit Modalverben

werden + Partizip II + werden + Modalverb

Position 1

werden

Mittelfeld

Verben 2

Das Auto

wird

in Wolfsburg

gebaut werden müssen

Im Herbst

werden

die Kartoffeln

geerntet werden müssen

3. Zustand passiv

Vorgangspassiv stellt ein Geschehen, einen Vorgang dar. Es beschreibt eine Veränderung. Beim Zustandspassiv, auch sein-Passiv genannt, ist dieser Vorgang beendet. Er ist abgeschlossen. Das Zustandspassiv zeigt somit einen erreichten Zustand, ein abgeschlossenes Ereignis an und ist das Ergebnis eines vorausgegangenen Vorgangs. Das Agens entfällt weitgehend. Das Zustandspassiv kann nur mit transitiven Verben gebildet werden. Diese Verben müssen darüber hinaus eine Handlung ausdrücken, die zu einem neuen Zustand führen.

Aktivsatz

Vorgangspassiv
Präsens

abgeschlossene Handlung

Passiv Perfekt

Zustandspassiv

Kai schließt die Tür.

Die Tür wird geschlossen.

Die Tür ist geschlossen worden.

Die Tür ist geschlossen.

Ute schließt die Türen.

Die Türen werden geschlossen.

Die Türen sind geschlossen worden.

Die Türen sind geschlossen.

Der Arzt operiert den Patienten.

Der Patient wird operiert.

Der Patient ist operiert worden.

Der Patient ist operiert.

Rolf repariert das Auto.

Das Auto wird repariert.

Das Auto ist repariert worden.

Das Auto ist repariert.

3.1. Die Bildung des Zustandspassivs

Das Zustandspassiv wird mit dem Hilfsverb sein und dem Partizip II gebildet:

sein + Partizip II

• Das Geschäft ist schon seit zwei Tagen wegen Krankheit geschlossen.

• Diese Kellertür ist schon seit ewigen Zeiten verriegelt. Sie lässt sich nicht mehr öffnen.

3.2. Die Zeitformen

Es gibt drei Zeitformen: Präsens, Präteritum und Futur I. Position 1 Hilfsverb Mittelfeld Partizip II Hilfsverb 2 Das Auto ist bereits repariert. Präsens Die Betten sind bereits gemacht. Das Auto war schon repariert. Präteritum Die Betten waren schon gemacht. Das Auto wird morgen repariert sein. Futur I Die Betten werden auch morgen gemacht sein.

Position 1

Hilfsverb

Mittelfeld

Partizip II

Hilfsverb 2

Präsens

Das Auto

ist

bereits

repariert.

 

Die Betten

sind

bereits

gemacht.

 

Präteritum

Das Auto

war

schon

repariert.

 

Die Betten

waren

schon

gemacht.

 

Futur I

Das Auto

wird

morgen

repariert

sein.

Die Betten

werden

auch morgen

gemacht

sein.

        

4. Pronomen „es“

Das Pronomen “es” hat viele verschiedene Funktionen. “Es” kann entweder als Pronomen für ein einzelnes Wort (Nomen im Nominativ oder Akkusativ, Adjektiv, Partizip), für ein Satzteil oder gleich für einen ganzen Satz stehen. In einigen Fällen muss das Pronomen “es” auf Position 1 oder 3 stehen. Manchmal ist ein Gebrauch obligatorisch, manchmal fakultativ.

Obligatorisch ist das Pronomen “es ” als:

· Pronomen (Nomenersatz) im Nominativ oder Akkusativ

o Wie findest du das Bild? – Ich finde es nicht gerade schön.

o Helga, weißt du, wo mein Handy ist? – Ich glaube, es liegt in der Küche.

· unpersönliches Subjekt

o Jetzt fängt es schon wieder an zu regnen.

o Wie geht es Ihrer Frau? – Ihr geht es schon viel besser.

· unpersönliches Objekt

o Man hat es im Leben nicht immer leicht.

o Mama, Karl möchte mich heiraten. Ich glaube, er meint es ernst.

Fakultativ ist das Pronomen “es” als:

· Platzhalter für ein Subjekt. (Subjekt von Position 1 auf Position 3)

o Jemand steht vor der Tür. = Es steht jemand vor der Tür.

o Ihnen wird geholfen. = Es wird ihnen geholfen.

· Repräsentant für Nebensätze

o Es tut mir Leid, dass dein Vater tot ist. = Dass dein Vater tot ist, tut mir Leid.

o Es ist nicht sicher, ob er kommen kann. = Ob er kommen kann, ist nicht sicher.

· stärkere Betonung eines Subjekts

o Heutzutage lassen sich viele scheiden. = Es lassen sich heutzutage viele scheiden.

o Leider haben viele Leute Geldprobleme. = Es haben leider viele Leute Geldprobleme.

4.1 “Es” als Pronomen

Das “es” als Personalpronomen, muss obligatorisch benutzt werden, da es stellvertretend für ein Nomen steht und das neutrale Geschlecht (Genus) angibt. “Es” kann nur im Nominativ oder Akkusativ stehen. Steht “es” im Akkusativ, kann es nicht auf Position 1 stehen. Das Pronomen “es” muss dann auf Position 3 (oder Position 4, sofern Position 1 anderweitig belegt wird) stehen.

· Nominativ: Ich habe mir ein neues Hemd gekauft. Es hat 84 Euro gekostet.

· Akkusativ: Wo hast du es denn gekauft? – Ich habe es in der Einkaufspassage gekauft.

“Es” muss obligatorisch benutzt werden, wenn es stellvertretend für ein Adjektiv oder ein Partizip steht. Auch in diesen Fällen kann es nicht auf Position 1 stehen, sondern muss auf Position 3 (sowohl hinter dem Verb als auch hinter dem Subjekt) stehen:

• Dein Lehrer ist so hilfsbereit. Meiner ist es leider nicht.

• Warum ist dein Mann immer so fleißig? Mein Mann ist es leider nicht.

• Ist dein neuer Freund sportlich? – Natürlich ist er es.

“Es” muss obligatorisch benutzt werden, wenn es stellvertretend für ein Satzteil oder einen ganzen Satz steht. Auch in diesen Fällen kann es nicht auf Position 1 stehen, sondern muss auf Position 3 (sowohl hinter dem Verb als auch hinter dem Subjekt) stehen:

• Mein Sohn, du hast ja schon wieder geraucht. Ich habe es dir doch verboten.

• Hast du Susi zum Geburtstag gratuliert? – Ach du lieber Gott, ich habe es ganz vergessen.

• Man müsste nochmals den Keller aufräumen. Aber ich mache es überhaupt nicht gern.

4.2 “Es” als Begleiter bei unpersönlichen Verben

Fast alle Verben können in allen drei Personen, Singular wie Plural, gebraucht werden. Man nennt diese Verben auch “persönliche Verben”.

Ich liebe dich.

• Und du liebst mich.

Er / Sie / Es liebt Kirscheis.

Einige wenige Verben können nur in der 3. Person Singular und nur mit dem unpersönlichen “es” gebraucht werden. Ein Satz mit den Pronomen ich, du, er, sie sowie die Bildung des Plurals ist dabei nicht möglich. (Ich regne. Du regnest. Er regnet) Zu diesen Verben gehören die “unpersönlichen Verben“. “Es” übernimmt dabei die Ersatzfunktion einer Nominativ- oder Akkusativ-Ergänzung. Das “es” ist bei unpersönlichen Verben obligatorisch. Zu den unpersönlichen Verben gehören:

· Verben, die Sinneseindrücke oder ein persönliches Befinden wiedergeben

o Wie geht es deiner Mutter? – Ihr geht es blendend.

o Schmeckt es dir? – Natürlich schmeckt es mir.

o brennen, duften, gut / schlecht gehen, gefallen, jucken, kalt sein, kratzen, kribbeln, riechen, schmecken, stinken, warm sein

· Verben, die Geräusche ausdrücken

o Kannst du bitte mal die Tür öffnen? Es hat jemand an der Tür geklopft.

o In alten Häusern knarrt und knirscht es in allen Ecken.

o blasen, klingeln, klopfen, knacken, knarren, knirschen, krachen, läuten, pfeifen, rascheln, rauschen, scheppern, summen

· Verben, die das Wetter / die Witterung beschreiben

o Bei dem gestrigen Gewitter hat es geblitzt und gedonnert.

o Dabei hat es in Strömen geschüttet.

o blitzen, dämmern, donnern, frieren, gewittern, gießen, hageln, nieseln, regnen, scheinen, in Strömen schütten, tauen, tröpfeln

· Verben, die Themen einleiten

o Ich muss mit Ihnen sprechen – Worum geht es? – Es geht um den Mietvertrag.

o Es gibt nicht wenige Frauen, die klüger sind als die klügsten Männer

o es dreht sich um, es geht um, es gibt, es handelt sich um, es heißt, es kommt darauf an, es scheint

· Verben mit Zeitbegriffen

o Wie viel Uhr ist es jetzt? – Es ist schon spät, es ist schon 18 Uhr durch.

o Es dämmert schon. Es geht gleich die Sonne auf.

o Es war im Sommer. / Es ist gleich Feierabend. / Es ist noch früh. / etc.

· Als Akkusativobjekt auf Position 3 bei festen Redewendungen

o Viele Leute haben es immer sehr eilig.

o Er hat es im Leben weit gebracht.

o Ich meine es doch nur gut mit dir.

o Diese Aufgabe hat es in sich.

o Er hat es auf mich abgesehen.

o Im Urlaub lasse ich es mir gut gehen.

o Dadurch macht er es sich nicht leichter.

o Ich lasse es darauf ankommen.

Einige dieser Verben können sowohl persönlich als auch unpersönlich verwendet werden:

· Die Tomatensuppe schmeckt mir nicht. / Es hat mir sehr gut geschmeckt.

· Im Sommer scheint oft die Sonne. / Es hat den ganzen Tag die Sonne geschienen.

· Der Fisch stinkt. / Hier stinkt es nach Fisch.

4.3 “Es” als Korrelat für einen Nebensatz

In Nebensätzen wird “es” als Korrelat (Repräsentant) für einen Nebensatz eingesetzt. Der Gebrauch ist allerdings fakultativ. Es gilt:

· Steht der Hauptsatz (HS) vor dem Nebensatz (NS), wird in den meisten Fällen ein “es” als Korrelat eingesetzt. (Bei einigen Verben ist die Erstellung von “es” allerdings nicht üblich.)

o Stimmt es, dass Gerd eine neue Arbeitsstelle hat?

o Ich bin es leid, von dem Geld meines Mannes leben zu müssen. Ich will arbeiten.

· Steht der Nebensatz vor dem Hauptsatz, entfällt “es” als Korrelat.

o Ja, dass Gerd eine neue Arbeitsstelle hat, stimmt.

o Von dem Geld meines Mannes leben zu müssen, bin ich leid. Ich will arbeiten.

Diese Regeln gelten für folgende Nebensätze:

· “Es” als Korrelat für dass-Sätze

o Es ist schön, dass du gewonnen hast. / Dass du gewonnen hast, ist schön.

o Es ist schade, dass du jetzt gehst. / Dass du jetzt gehst, ist schade.

o Es ärgert mich, dass Toni faul ist. / Dass Toni faul ist, ärgert mich.

· “Es” als Korrelat für indirekte Fragesätze

o Noch ist es nicht sicher, wer absteigt. / Wer absteigt, ist noch nicht sicher.

o Es ist fraglich, ob er die Prüfung besteht. / Ob er die Prüfung besteht, ist fraglich.

o Es ist unwichtig, ob du kommst oder nicht. / Ob du kommst oder nicht, ist unwichtig.

· “Es” als Korrelat für Infinitivsätze

o Es ist unmöglich, die Brücke zu reparieren. / Die Brücke zu reparieren, ist unmöglich.

o Ich finde es toll, mit euch zu fahren. / Mit euch in Urlaub zu fahren, finde ich toll. 3

o Ist es wichtig, morgen dabei zu sein? / Morgen dabei zu sein, ist sehr wichtig.

5. Reflexivpronomen (Rückbezügliche Fürwörter)

Das Reflexivpronomen bezieht sich „zurück“ auf das Subjekt des Satzes. Das mit einem Reflexivpronomen Bezeichnete ist identisch mit dem Subjekt.

Bei den „echten“ reflexiven Verben ist das Reflexivpronomen eine nicht weglassbare aber meist bedeutungslose Ergänzung des Verbs (Er schämt sich). Bei den reflexiv verwendeten Verben gibt das Reflexivpronomen an, dass das Objekt des Satzes mit dem Subjekt des Satzes identisch ist (Er wäscht sich).

Formen (Flexion)

Bei den Formen des Reflexivpronomens unterscheiden wir nach Person, Numerus und Kasus. Das eigentliche Reflexivpronomen sich gibt es nur im Akkusativ und Dativ der dritten Person. In der 1. und 2. Person sowie im Genitiv der 3. Person stimmen die Formen mit den Formen des Personalpronomens überein. Die Reflexivpronomen stehen nicht im Nominativ.

 

Singular

Plural

1. Person

2. Person

3. Person

1. Person

2. Person

3. Person

Maskulin

Feminin

Neutrum

Nominativ

Akkusativ

mich

dich

sich

sich

sich

uns

euch

sich

Dativ

mir

dir

sich

sich

sich

uns

euch

sich

Genitiv

meiner

deiner

seiner

ihrer

seiner

unser

euer

ihrer

Beispiele:

Ich schäme mich sehr.

Er hat sich verletzt.

Du solltest dir nicht so viele Sorgen machen.

Sie hat sich diese Kenntnisse schnell angeeignet.

Sie war sich ihrer (selbst) sehr sicher.

Ihr seid euer (selbst) nicht mehr mächtig.

Das haben wir immer bei uns.

Er/sie/es denkt nur an sich.

Der Kasus richtet sich nach der Rolle des Pronomens im Satz. Reflexivpronomen können die Rolle aller Arten von Objekten übernehmen:

· Akkusativobjekt:

Ich wasche mich.

Du hast dich verletzt.

· Dativobjekt:

Ich kaufe mir einen DVD-Spieler.

Er gönnt sich eine Pause.

· Präpositionalobjekt:

Achtet gut auf euch!

Sie adressieren den Brief an sich.

· Genitivobjekt (gehoben, selten):

Damit spotten sie ihrer.

Numerus und Person richten sich nach Numerus und Person des Subjekts. Sie sind identisch:

Ich schäme mich.

Du schämst dich.

Er schämt sich.

Sie schämt sich.

usw.

Funktion

Bei den „echten“ reflexiven Verben ist das Reflexivpronomen eine nicht weglassbare aber meist bedeutungslose Ergänzung des Verbs (Er schämt sich).

Bei den reflexiv verwendeten Verben gibt das Reflexivpronomen an, dass das Objekt des Satzes mit dem Subjekt des Satzes identisch ist (Er wäscht sich). Wenn das Objekt mit dem Subjekt identisch ist, ist die Verwendung der Reflexivpronomen obligatorisch.

 

Der Mann wäscht sich.

Nicht:

Der Mann wäscht den Mann.

Nicht:

Der Mann wäscht ihn.

(Diese beiden Sätze sind nur dann korrekt, wenn den Mann resp. ihn nicht identisch ist mit der Mann; also zum Beispiel: Der Mann wäscht den Wagen – Der Mann wäscht ihn).

Sonst haben die Reflexivpronomen im Satz grundsätzlich die gleiche Funktion wie die Personalpronomen. Sie beziehen sich auf den Sprecher (1. Person), den Angesprochenen (2. Person) oder den oder das Besprochene (3. Person). Siehe Funktion der Personalpronomen). Sie werden oft als eine besondere Art Personalpronomen bezeichnet.

Im Satz können sie Akkusativobjekt, Dativobjekt, Genitivobjekt oder Präpositionalobjekt sein. Beispiele siehe oben.

Bezug

Im Allgemeinen bezieht sich das Reflexivpronomen auf das Subjekt des Satzes. Subjekt und Objekt sind identisch. In einigen Fällen wird von dieser „Grundregel“ abgewichen:

1. Bei erweiterten Infinitiven und Partizipien

2. Bezug auf possessives Attribut

3. Bezug auf Akkusativ- oder Dativobjekt

1. Reflexivpronomen bei erweiterten Infinitiven und erweiterten Partizipien

Im Allgemeinen bezieht sich das Reflexivpronomen auf das Subjekt des Satzes. Subjekt und Objekt sind identisch. Bei erweiterten Infinitiven und erweiterten Partizipien wird von dieser Grundregel (scheinbar) abgewichen.

Erweiterte Infinitive (Infinitivkonstruktionen) und erweiterte Partizipien (Partizipgruppen) können zu einem Hauptsatz umgeformt werden. Bei erweitertene Infinitiven und Partizipien wählt man das gleiche Reflexivpronomen wie im Hauptsatz, in den sie umgeformt werden können.

Satz mit erweitertem Partizip

 

Satz mit erweitertem Infinitiv

 

zu Hauptsatz umgeformter Teilsatz

Er hütet das sich ärgernde Kind.

 

Er bittet das Kind, sich nicht zu ärgern.

 

Das Kind ärgert sich (nicht).

Er hütet das ihn ärgernde Kind

 

Er bittet das Kind, ihn nicht zu ärgern.

 

Das Kind ärgert ihn (nicht).

Das hat zur Folge, dass bei erweiterten Infinitiven und Partizipien das Reflexivpronomen sich nicht auf das Subjekt des Satzes, sondern auf das zum Infinitiv oder Partizip gehörende Subjekt bezieht. Wenn das Pronomen sich auf das Subjekt des Gesamtsatzes bezieht und dieses nicht mit dem zum Infinitiv oder Partizip gehörenden Subjekt identisch ist, muss ein Personalpronomen gewählt werden.

Im Allgemeinen gilt für die Verwendung von Reflexivpronomen bei erweiterten Infinitiven und Partizipien:

a) Verben, die einen Akkusativ mit Infinitiv fordern (sehen, hören, fühlen, lassen usw.)

– Das Reflexivpronomen bezieht sich auf das Subjekt des Infinitivs:

Ich höre ihn sich duschen. Er duscht sich.

Er lässt die Kinder sich ankleiden. Die Kinder kleiden sich an.

– Das Personalpronomen hingegen kann sich auf das Subjekt des Gesamtsatzes beziehen:

Sie sah ihren Mann ihr zuwinken. Ihr Mann winkte ihr zu.

Er hörte das Publikum ihn auslachen. Das Publikum lachte ihn aus.

Ausnahme: Dies gilt nicht für das Reflexivpronomen nach einer Präposition. Es kann sich sowohl auf das Subjekt des Gesamtsatzes als auch auf das Subjekt des Infinitivs beziehen. Welche Beziehung gilt, bestimmt der Satzzusammenhang:

Sie ließ ihn auf sich warten Er wartete auf sie.

(Unwahrscheinlich: Er wartet auf sich)

Er hörte das Publikum über sich lachen. Das Publikum lachte über sich.

Das Publikum lachte über ihn.

Bei Undeutlichkeit wählt man am besten eine Umschreibung statt der Infinitivkonstruktion:

Er hörte, wie das Publikum über ihn lachte.

b) Erweiterte Infinitive

– Das Reflexivpronomen bezieht sich auf das Subjekt des Infinitivs:

Er bat sie, sich nicht zu ärgern. Sie ärgert sich nicht.

Sie verbietet dem Kind, sich zu kratzen. Das Kind kratzt sich.

– Das Personalpronomen kann sich auf das Subjekt des Gesamtsatzes beziehen:

Er bat sie, ihn nicht mehr zu ärgern. Sie ärgert ihn nicht mehr.

Sie verbietet dem Kind, sie zu kratzen. Das Kind kratzt sie.

c) Erweiterte Partizipien

– Das Reflexivpronomen bezieht sich auf das zum Partizip gehörende Subjekt:

Er heitert das sich langweilende Publikum auf. Das Publikum langweilt sich.

– Das Personalpronomen kann sich auf das Subjekt des Gesamtsatzes beziehen:

Er bricht das ihn langweilende Gespräch ab. Das Gespräch langweilt ihn.

2. Reflexivpronomen bei possessiven Attributen

Innerhalb einer Nomengruppe kann sich das Reflexivpronomen auch auf ein Genitivattribut oder eine Ersatzform (von + Nomengruppe, Possessivpronomen) beziehen:

Eduard Meisters Ärger über sich selbst war groß.

Der Ärger von Eduard Meister über sich selbst war groß.

Sein Ärger über sich selbst war groß.

3. Reflexivpronomen mit Bezug auf ein Akkusativ- oder Dativobjekt

Selten bezieht das Reflexivpronomen sich auf einen Akkusativ oder einen Dativ:

Wir können die Gäste nicht sich selbst überlassen.

Die Therapeutin verhalf ihm zu sich selbst zurück.

Verwendung als Reziprokpronomen

Die Reflexivpronomen des Plurals werden auch als Reziprokpronomen verwendet:

Wir gaben uns die Hand. = Wir gaben einander die Hand.

Ihr habt euch gestern getroffen. = Ihr habt einander gestern getroffen.

Sie begrüßten sich höflich. = Sie begrüßten einander höflich.

6. Reziprokpronomen (Wechselseitige Fürwörter)

Reziproke Pronomen drücken eine wechselseitige Beziehung aus. Im Deutschen verwendet man dafür das unveränderliche Pronomen einander.

 

Plural

1. Person

2. Person

3. Person

Nominativ

Akkusativ

einander

einander

einander

Dativ

einander

einander

einander

Genitiv

einander

einander

einander

Beispiele:

Wir trafen einander am Bahnhof.

Ihr verachtet einander.

Sie gaben einander die Hand.

Oft werden auch die Reflexivpronomen des Plurals verwendet. Zur Verdeutlichung der Wechselseitigkeit kann gegenseitig verwendet werden:

Wir trafen uns am Bahnhof.

Ihr verachtet euch (gegenseitig).

Sie gaben sich (gegenseitig) die Hand.

Falsch: sich einander und einander gegenseitig

Als falsch gelten die doppelten Formen einander gegenseitig und sich einander:

NICHT: Wir trafen einander gegenseitig am Bahnhof.

NICHT: Ihr verachtet einander gegenseitig.

NICHT: Sie gaben sich einander die Hand.

Bei bestimmten Verben (nur reziproke Verben und reziproke Verbvarianten) kann allerdings sich mit miteinander kombiniert werden:

Sie verkrachten sich miteinander.

Sie haben sich miteinander angefreundet.

Präposition + einander

In Verbindung mit einer Präposition verwendet man meist einander. Die Präposition und das Pronomen werden zusammengeschrieben:

Sie warten aufeinander.

Wir gingen miteinander aus.

Ihr wisst nicht viel voneinander.

Die Pferde trabten nebeneinander her.

Sie dachten viel aneinander.